Klostercafé Fiedler

Ihre historische Bäckerei und Café in Lehnin
 

Geschichte


Ich bin Michael Fiedler. Unser Kloster Café gehört zu den ältesten Bäckereien Deutschlands.
Ich nehme Sie gern auf eine historische Reise durch die
Fiedler-Generationen mit.

Als Bäckermeister und Konditor führe ich das Kloster Café jetzt in der sechsten Generation. Das Kloster – Café hat eine sehr traditionsreiche Geschichte. Es ist seit Anno 1767 in Familienbesitz.
Das Kloster Café Fiedler gehört zu den ältesten Bäckereien Deutschlands.


Anno 1767

Erstmals wurde dieses Haus in Verbindung mit unserem Namen anno 1767 genannt.
Die Gebäude stehen teilweise auf der alten Klostermauer.
Der Besitzer war damals Gottlob Gölke.
Im Jahre 1797 übernahm sein Sohn Karl das Grundstück und erweiterte das Gebäude.



Durch die herrliche Lage des Ortes in der Mark Brandenburg und dem  Zisterzienserkloster als beliebtes Ausflugsziel, kamen viele Besucher nach Lehnin. Der Sohn Karl Gölke zeigte Geschäftssinn. Er baute 1797 zur Freude der Gäste die "Kloster-Bäckerei-Conditorei und Café" mit überdachtem Terrassengarten. 



Das 18. und 19. Jahrhundert
Mit der Erfindung neuer Mahltechniken im 18. Jahrhundert, konnte auch feineres, helleres Mehl schneller & billiger hergestellt werden. Hier beginnt die Geschichte des „Lehniner Knüppels“. Waren bis dahin helle Weizengebäcke nur wohlhabenen Leuten vorbehalten, weil sie in der Aufwendung sehr teuer waren, wurde um 1815 der Knüppel auch für kleinere Geldbeutel zu einem beliebten Weißgebäck. 

Wie konnte man zu jener Zeit reisen?

Die Straßen waren noch unbefestigt und wurden von Pferdwagen beherrscht.
Unser Vorteil: Wir hatten eine eigene Ausspannung. Das Geschäft florierte gut, denn viele Handwerker und Gewerbetreibende siedelten sich an. Das war auch die große Zeit der "Fischergilde", bedingt durch die fischreichen Seen der Umgebung.
Und, auch die "Bäcker-Innung Lehnin und Umgebung" wurde gegründet.
Die Obermeister kamen meist aus dem Hause Gölke. Die Innungsfahne ist noch heut in Besitz unserer Familie.
1847 war wieder Generationswechsel.
Karl Gölkes Sohn Gustav wurde 1847 der Besitzer.
Durch die billigere Zuckerproduktion war der Rohstoff Zucker nicht mehr ein reines Luxusgut für den Bäcker. Er konnte z.B. in Kuchenteigen Zucker verwenden und der Zuckerguss hielt auch Einzug in Gustav Gölkes Backstube.

Das 20. Jahrhundert


1902 ging das Gebäude von meinem Urgroßvater Gustav Gölke in den Besitz von G.Gölke junior über, der das zweite Seitenschiff anbaute, dem heutigen Cafétrakt mit Wohngebäude.

Der Schriftzug „Kloster-Kaffee“ auf dem Dach ist noch aus dieser Zeit. Das erste Gebäude wurde aufgestockt und die Backstube angebaut, die teilweise auf der Klostermauer ruht. Die Bäckerei wurde mit einem der ersten Dampfbacköfen von der Firma Werner & Pfleiderer neu gebaut. Eine überdachte Terrasse bietet seit dem 100 Gästen Platz.

Die Konditorei erreichte durch ihre ausgezeichneten Qualitäten einen guten Ruf. Am bekanntesten wurde der Klosterbaumkuchen, der mit Hartholz befeuert von Hand gedreht, mit einer dafür speziell angefertigten, bedruckten Verpackung, angeboten wurde. 

Die Baumkuchenmaschine kann noch heute besichtigt werden.

1929 - durch den frühen Tod von Gustav jr. ging dieses Haus erstmalig an einen Pächter.

Gustav hatte zwei Töchter, Elisabeth und Käthe. Beide konnten das Geschäft nicht weiterführen.

So führte meine Urgroßmutter mit dem Meister Wilhelm Oesterreich den Betrieb weiter.
Dieser machte sich jedoch in Potsdam selbständig, wo mein Vater Klaus später sein Handwerk erlernte.

Meine Großmutter Elisabeth ist auf dem Leinwandfoto hinten im Café zu sehen (erste v.l.)
Sie heiratete einen Sparkassendirektor.
Käthe wurde die Frau eines Försters. Elisabeth arbeitete als Verkäuferin und Bedienung im Café bei dem Pächter.
In den letzten Tagen des 2. Weltenkrieges wurde das Café geschlossen.





1949 - mit der Gründung der DDR übernahm die staatliche Handelsorganisation „HO“ die Räume und funktionierte das Café in ein „Kolonialgeschäft“, für Waren des täglichen Bedarfs, um. 
Es war der erste Supermarkt der DDR.

Erst 1961, nach 33 Jahren Vermietung, führte mein Vater Klaus Fiedler, Sohn des Sparkassendirektors 
Erwin & Elisabeth Fiedler, geb. Göhlke, die Bäckertradition weiter.
Er lernte den Beruf des Bäckers bei dem Werkmeister von Gustav Gölke in Potsdam.
Die Familientradition konnte so weitergeführt werden.
   
Nach der Wiedervereinigung kam auch das Café wieder in unsere Hände. 
Um- und ausgebaut wurde es zu einem gemütlichen Cafè mit viel Charme.

Das 21. Jahrhundert

Nach 233 Jahren, habe ich im Jahre 2000 die Geschäfte unserer Bäckerei übernommen.
Natürlich haben sich die Zeiten geändert.
Ich habe unendlich mehr Möglichkeiten Neues zu backen, Ideen umzusetzen, als die Bäckergenerationen vor mir.
Wir sind und wir bleiben eine Handwerksbäckerei. Das wird sich nicht ändern.
Knüppel und Brötchen werden von Hand gedrückt, Brot, Kuchen und Torten werden auch in Handarbeit produziert.
Auch in Zukunft wird es aus der Bäckerei Fiedler immer frisches Gebäck geben!
     
Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt in unserem Kloster Café.
 
Mit vielen Grüßen Ihr Michael Erwin Fiedler